
Ein ganz besonderer Höhepunkt des Projektes ist während der Pfingstferien, von Pfingst-Sonntag, 23. Mai, bis Samstag, 5. Juni, zu erleben. Dann wird in zwei Zügen des Ringzuges jeweils ein Abteil zu einem rot ausgekleideten Landschafts-Kino verwandelt. Nach dem Prinzip der Camera Obscura wird mittels einer Linse ein Bild in das abgedunkelte Abteil auf eine aufgespannte Leinwand projiziert.


Das Erlebnis ist nur annähernd in Worte zu übersetzen: Die Landschaft steht auf dem Kopf und zieht entgegengesetzt zu der sonst üblichen Richtung von hinten nach vorne vorbei. Mit zunehmender Geschwindigkeit verwischt der Fordergrund mehr und mehr. Der Eindruck nähert sich an bekannte Motive der Malerei, erinnert beispielsweise an Bilder von Gerhard Richter. Hingegen bleibt der Hintergrund scharf erkennbar und scheint sich wie eine große Theaterbühne zu drehen. Objekte und Strukturen, Häuser und Straßen, die sich in unterschiedlicher Entfernung zum Bahngleis befinden, ziehen in unterschiedlicher Geschwindigkeit über die Leinwand, scheinen sich gleichsam zu überholen. Die Zugfahrt wird zu einem Kinobesuch und wiederum zu einer Schule des Sehens. Auch hier ist es das gerahmte Bild, das die Wirkung und ständige Veränderung von Perspektive, Tiefe, Licht und Geschwindigkeit deutlich hervortreten lässt. Die Realisierung des Landschafts-Kinos, das es so bislang in noch keinem Zug zu sehen gab, entwickelte Weisshaar über mehrere Monate hinweg, unterstützt durch das Engagement des Zweckverbandes Ringzug und durch die Hohenzollerische Landesbahn HZL.
Während der Pfingstferien verkehrt das Landschaftskino im regulären
öffentlichen Nahverkehr, insbesondere zwischen den beiden Standorten der Gartenschau
Villingen und Schwenningen, aber auch im Landkreis Rottweil und Tuttlingen.
Fahrpläne können Sie hier einsehen und herunterladen


